Barfusslaufen und die Natur

Wie Barfusslaufen in der Natur eure Gesundheit stärkt

Schon mal barfuss durch eine Wiese gelaufen und das Gras unter den Füssen gespürt? Es gibt wohl kaum etwas, das uns so direkt mit der Natur verbindet wie das Barfusslaufen. Diese einfache Praxis ist mehr als nur ein nostalgisches Vergnügen aus Kindertagen – sie kann euer Wohlbefinden, eure mentale Gesundheit und eure Verbindung zur Natur nachhaltig verbessern. Doch was genau passiert eigentlich, wenn wir die Schuhe ausziehen und uns direkt mit dem Boden unter uns verbinden? Und warum könnte das „Lernen“ in der  Barfussschule euer bestes Gesundheitsprogramm sein?

 

Erdung: Eine wissenschaftlich halbwegs fundierte Verbindung zur Erde

Eines der faszinierendsten Konzepte hinter dem Barfusslaufen ist das der Erdung. Die Idee, dass der direkte Kontakt mit der Erde unser Wohlbefinden verbessern kann, hat in den letzten Jahren zunehmend wissenschaftliche Aufmerksamkeit erregt. Die Theorie besagt, dass der Kontakt mit dem natürlichen Untergrund den Austausch von Elektronen fördert, die als Antioxidantien im Körper wirken und Entzündungen reduzieren können.

Eine Studie von Chevalier et al. (2012) zeigt, dass die Erdung den Cortisolspiegel reguliert, Stress reduziert und die Schlafqualität verbessert. Weitere Untersuchungen legen nahe, dass Erdung die Herzfrequenzvariabilität verbessert, ein Marker für die Fähigkeit des Körpers, mit Stress umzugehen. Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass das Barfusslaufen mehr ist als nur eine angenehme Freizeitbeschäftigung – es ist eine ernstzunehmende Gesundheitsmassnahme.

 

Mentale Gesundheit und Stressreduktion: Barfusslaufen als natürliche Therapie

Dass die Natur einen beruhigenden Effekt auf uns hat, ist nichts Neues. Doch was passiert, wenn wir diese Erfahrung intensivieren, indem wir barfuss gehen? Mehrere Studien haben gezeigt, dass der Aufenthalt in der Natur, insbesondere im Wald, das Stresshormon Cortisol senkt und gleichzeitig das parasympathische Nervensystem aktiviert, was zu einem Zustand tiefer Entspannung führt.

Eine bekannte Studie zum Thema „Shinrin Yoku“ (Waldbaden) aus Japan zeigte, dass der Aufenthalt im Wald den Blutdruck senkt und das Wohlbefinden steigert. Während die Studie sich auf das allgemeine Walderlebnis konzentrierte, lässt sich vermuten, dass das Barfusslaufen diese Effekte noch verstärkt, da es den taktilen Kontakt mit dem natürlichen Untergrund einschliesst.

Zusätzlich hat eine Studie von Maas et al. (2009) herausgefunden, dass Menschen, die in der Nähe von Grünflächen leben oder diese regelmässig besuchen, seltener an Angststörungen und Depressionen leiden. Dies deutet darauf hin, dass regelmässiges Barfusslaufen in der Natur eine wirksame und kostengünstige Methode sein könnte, um das psychische Wohlbefinden zu fördern.

 

Achtsamkeit und Ruhe: Der Weg zur inneren Balance

Barfusslaufen erfordert Achtsamkeit, da wir unsere Aufmerksamkeit auf jeden Schritt richten müssen. Das bewusste Spüren des Untergrunds unter unseren Füssen fördert eine meditative Ruhe und hilft uns, den Moment intensiv zu erleben. Diese Praxis der Achtsamkeit ist nicht nur eine mentale Übung, sondern hat nachweislich positive Effekte auf unser Gehirn und unsere psychische Gesundheit.

In einer Studie von Hölzel et al. (2011) wurde gezeigt, dass Achtsamkeitstraining die Dichte der grauen Substanz im Gehirn erhöhen kann, insbesondere in Bereichen, die mit Gedächtnis, Lernfähigkeit und Emotionsregulation verbunden sind. Barfusslaufen, kombiniert mit Achtsamkeit, kann daher nicht nur helfen, Stress abzubauen, sondern auch die geistige Leistungsfähigkeit steigern.

 

Die Gefahren des Barfusslaufens: Sicher unterwegs in der Natur

Natürlich gibt es auch beim Barfusslaufen ein paar Risiken. Auf unebenem oder unbekanntem Terrain kann man leicht auf scharfe Steine, Dornen oder Glasscherben treten. Um Verletzungen zu vermeiden, sollte man daher bewusst und vorsichtig unterwegs sein. Beginnt am besten auf gut einsehbarem, natürlichen Boden wie glatter Waldboden und tastet euch langsam an anspruchsvollere Untergründe heran. So könnt ihr eure Füsse an die neue Belastung gewöhnen und gleichzeitig die Sinne schärfen.

 

Jahreszeiten erleben: Eine Verbindung zur Natur über das ganze Jahr

Egal, ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – jede Jahreszeit bietet einzigartige Erlebnisse für Barfussläufer. Im Frühling spürt ihr das weiche, feuchte Gras unter den Füssen, im Sommer den warmen, sonnengetrockneten Boden. Der Herbst bringt das raschelnde Laub, und sogar im Winter, wenn der Boden kalt und hart ist, kann das Barfusslaufen eine besondere Herausforderung sein – aber auch eine Möglichkeit, eure Verbindung zur Natur zu vertiefen. Studien haben gezeigt, dass der Wechsel der Jahreszeiten eine positive Wirkung auf unsere Psyche hat und uns hilft, den Kreislauf der Natur bewusster zu erleben.

 

Heilkräuter entdecken: Naturkunde auf die praktische Art

Während ihr barfuss durch die Natur lauft, werdet ihr vielleicht auch auf Heilkräuter stossen, die direkt unter euren Füssen wachsen. Pflanzen wie Spitzwegerich, Kamille oder Gänseblümchen sind nicht nur für ihre Heilkräfte bekannt, sondern auch ein wunderbares Beispiel für die reiche Biodiversität, die uns umgibt. Das Erkennen und Sammeln dieser Kräuter kann eure Verbindung zur Natur weiter vertiefen und euch daran erinnern, dass die Natur eine unerschöpfliche Quelle der Heilung ist – wenn wir uns die Zeit nehmen, sie zu entdecken.

 

 

Fazit: Die Barfussschule als ganzheitlicher Ansatz für Wohlbefinden und Gesundheit

Barfusslaufen in der Natur ist weit mehr als nur eine Freizeitaktivität. Es ist eine ganzheitliche Praxis, die Erdung, Achtsamkeit und mentale Gesundheit fördert. Die wissenschaftlichen Belege für die positiven Effekte des Barfusslaufens sind zahlreich und überzeugend: von der Reduktion von Stress und Entzündungen über die Förderung von Achtsamkeit und geistiger Klarheit bis hin zur Verbesserung der physischen Gesundheit.

Indem wir unsere Schuhe ausziehen und den direkten Kontakt zur Erde suchen, öffnen wir uns für eine tiefere Verbindung zur Natur und zu uns selbst. Die Barfussschule ist der perfekte Ort, um diese Verbindung zu stärken und gleichzeitig unser Wohlbefinden zu verbessern – und das ganz ohne Prüfungen oder Noten. Also, worauf wartet ihr noch? Die Natur ist bereit, euch ihre besten Lektionen zu erteilen – und eure Füsse werden es euch danken.

 

Roman Gull · Laufcoaching · Fusstherapie · Barfussschule

Telefon 079 413 47 00

Aargau:

Mülirain 1 · 5243 Mülligen

 

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