Barfusslaufen, auch als "Natural Running" bekannt, hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Zahlreiche Läufer und Forscher betonen die Vorteile dieser natürlichen Laufweise. Ein zentraler Aspekt des Barfusslaufens ist die Schrittfrequenz – idealerweise 175 - 180 Schritte pro Minute – die entscheidend für eine effiziente und verletzungsfreie Lauftechnik ist. In diesem Beitrag beleuchten wir die Bedeutung dieser Schrittfrequenz, den Sehnendehnungs-Verkürzungszyklus (Stretch-Shortening Cycle, SSC) der Achillessehne und die Arbeit von Dr. John Kavanagh.
Praktische Tipps für das Barfusslaufen
Die Schrittfrequenz von 180 Schritten pro Minute
Eine hohe Schrittfrequenz von etwa 180 Schritten pro Minute wird oft als optimal angesehen, da sie dazu beiträgt, die Stossbelastung zu verringern und die Laufökonomie zu verbessern. Eine geringere Schrittlänge, die durch eine höhere Frequenz bedingt ist, führt zu einer besseren Positionierung des Fusses unter dem Körperschwerpunkt. Dies reduziert das Verletzungsrisiko und fördert eine effizientere Nutzung der Beinmuskulatur und Sehnen.
Eine Studie von Heiderscheit et al. (2011) zeigte, dass eine Erhöhung der Schrittfrequenz um 10 % zu einer signifikanten Reduktion der Belastung im Knie- und Hüftgelenk führte, was besonders für Läufer mit einer Vorgeschichte von Verletzungen in diesen Bereichen von Vorteil ist.
Der Sehnendehnungs-Verkürzungszyklus (SSC) der Achillessehne
Der SSC ist ein biomechanischer Prozess, bei dem Sehnen und Muskeln Energie speichern und freisetzen. Beim Laufen spielt die Achillessehne eine entscheidende Rolle im SSC. Während der Kontaktphase mit dem Boden wird die Achillessehne gedehnt und speichert elastische Energie, die dann in der Abstossphase freigesetzt wird. Eine optimale Schrittfrequenz maximiert die Effizienz dieses Zyklus, da die Belastung und Entlastung der Sehne synchronisiert werden.
Probier gerne mal aus, 1 x auf der Stelle zu hüpfen! Vielleicht verspürst du danach noch ein Wippen, ein Nachfedern. Das ist die gespeicherte Energie in der Achillessehne. Diese Schwingung passt 3 Mal in eine Sekunde. Somit 180 Mal in eine Minute.
Die Forschung von Kubo et al. (2000) zeigt, dass eine höhere Schrittfrequenz zu einer verbesserten Nutzung des SSC führt, was wiederum die Laufökonomie steigert und die muskuläre Ermüdung verringert.
Die Arbeit von Dr. John Kavanagh
Dr. John Kavanagh hat umfangreiche Forschungen zur Biomechanik des Laufens und zur Bedeutung der Schrittfrequenz durchgeführt. Seine Studien betonen, dass eine Frequenz von 175 bis 180 Schritten pro Minute nicht nur die Effizienz des SSC verbessert, sondern auch das Risiko von Überlastungsverletzungen reduziert. Kavanagh argumentiert, dass Läufer, die ihre Schrittfrequenz erhöhen, eine bessere Muskel-Sehnen-Koordination erreichen und dadurch ihre Gesamtleistung verbessern können.
Fazit
Barfusslaufen in Kombination mit einer Schrittfrequenz von 180 Schritten pro Minute bietet zahlreiche Vorteile für die Laufökonomie und Verletzungsprävention. Durch die Verbesserung des Sehnendehnungs-Verkürzungszyklus der Achillessehne können Läufer effizienter und sicherer laufen. Die Forschung von Experten wie Dr. John Kavanagh unterstreicht die Bedeutung dieser Laufweise und liefert wertvolle Einblicke für alle, die ihre Lauftechnik optimieren möchten.
Studien:
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Roman Gull · Laufcoaching · Fusstherapie · Barfussschule
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